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bauverein AG – Geschäftsbericht 2015

In Darmstadt ist das Wachstum durch Siedlungs- begrenzungszonen, Fluglärmschneise und Seveso- Richtlinie noch begrenzter. Für den Wohnungsbau geeignete Grundstücke sind rar. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, bleiben folgende Möglichkeiten: den Fokus aufs Umland auszudehnen und auch dort nach geeigneten Grundstücken Ausschau zu halten, wie es die Strategie der bauverein AG für die kommenden Jahre vorsieht, und / oder auf die Verdichtung bestehender Flächen zu setzen. Eine dritte Chance liegt in der Entwicklung der Konversionsflächen. Auch hier ist die bauverein AG mit der 2014 erworbenen Lincoln-Siedlung tätig. Hier sollen künftig bis zu 3.000 Menschen ein Zuhause finden. Verdichtung wird meist abgelehnt Wachstum kann, wo es an Raum fehlt, nur noch in der Höhe realisiert werden. Nicht umsonst entstehen in einigen Großstädten wieder vermehrt, wie zuletzt in den 60er und 70er Jahren, Wohnhoch- häuser. Alternativ lässt sich Wohnraum durch Verdichtung schaffen. Eine Möglichkeit, die allerdings in gewachsenen Quartieren wenig Anklang findet und die häufig zu Protesten von Bewohnern führt. Zudem erschweren vielerorts Bebauungspläne Nachverdichtungen und Aufstockungen. Abhilfe schaffen könnten hier flexiblere Regelungen für die Nachverdichtung von Gebäuden und Quartieren. In Darmstadt wird das Thema Verdichtung schon seit einiger Zeit verstärkt diskutiert. Unabhängig davon begann die bauverein AG schon vor vielen Jahren damit, Bestandsgebäude aufzustocken. Durch diese behutsame Nachverdichtung – etwa in der Holzhofallee / Schepp Allee oder auch in der „Postsiedlung“ – wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Das „Moller-Maß“, das die Geschossigkeit begrenzt, schränkt das Verdichtungspotenzial allerdings stark ein. Hohe Ansprüche: die neue EnEV Seit im Februar 2002 die Energieeinsparverordnung (EnEV) eingeführt wurde, haben sich in Deutschland die Baukosten zusätzlich erhöht. Zwei Drittel der seitdem erfolgten Kostensteigerungen, so sieht es die ARGE, resultieren aus der EnEV. Allein mit der EnEV 2002 stiegen die Baukosten um 3,8 % an, mit der EnEV 2007 folgte ein weiterer Anstieg um 2,1 %. 2009 erhöhten sich die Baukosten nochmals um 3,2 %. Durch Einführung der EnEV 2016 wird ein weiterer Anstieg um 7,7 % erwartet. 2020 sollen Neubauten nach dem Willen der Regierung nur noch in Passivhaus-Bauweise erfolgen – ein weiterer Anstieg der Baukosten ist da vorprogrammiert. 400.000 Wohnungen pro Jahr müssten hierzulande bis 2020 gebaut werden. Einen wichtigen Beitrag können dabei Aufstockungen und Verdichtungsmaßnahmen leisten. 12 Bericht über das 151. Geschäftsjahr Branchenthema


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