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bauverein AG – Geschäftsbericht 2015

Wird sich das Unternehmen künftig (noch) mehr im Bereich sozialer Wohnungsbau engagieren oder auch im unteren und mittleren Preissegment des frei finanzierten Bereichs? Armin Niedenthal: Die bauverein AG steht, schon aus ihrer Historie heraus, für sozialen Wohnungsbau. Geförderter Wohnraum macht aktuell 46 % unseres Bestandes aus. Diesen Schwerpunkt werden wir immer haben, solange die Finanzierung gewährleistet ist. Aber wir werden uns künftig auch verstärkt darum kümmern, bezahlbaren Wohnraum im frei finanzierten Bereich zu schaffen – in Darmstadt, aber auch im Umland! Wohnraum in größerem Stil zu schaffen, ist in einer Stadt, die vom Flächenwachstum her sehr begrenzt ist, allerdings schwierig. Wo sehen Sie hier Potenzial? Armin Niedenthal: Potenzial haben meines Erachtens die Konversionsflächen. Aber man wird auch zunehmend über Verdichtung nachdenken – und hier auch handeln. Das heißt: Aufstockungen, aber auch das Füllen von Baulücken sind künftig wichtig. Genauso werden wir darüber nachdenken, ob sich an einigen Stellen nicht ein Abriss alter Bausubstanz anbietet, um dort neu und größer zu bauen. Im Einzelfall kann es zudem Sinn machen, Gewerbeflächen umzuwidmen. Natürlich gibt es im Stadtgebiet auch noch einige attraktive Bauflächen. Hier hoffen wir, im Wettbewerb bestehen zu können. Wird die bauverein AG künftig stärker in die Wohnraumversorgung von Flüchtlingen eingebunden werden? Sybille Wegerich: Integration ist ein wichtiges Thema, das wir „leben“ wollen. Wir bemühen uns daher, die Stadt mit der Bereitstellung einzelner Wohnungen für Flüchtlinge zu unterstützen. 2015 war ein Jahr schneller Entscheidungen unter großem Druck. Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2016 nachhaltige Projekte im Sinne der Stadt entwickeln: schnell, bezahlbar, tragbar. Vom Neubau zum Bestand: Der Bestand der bauverein AG ist sehr heterogen und umfasst sehr viele ältere Gebäude mit hohem Modernisierungs- bzw. Instandhaltungsaufwand. Wie will man die angekündigte Verbesserung der Bestandsqualität erreichen? Armin Niedenthal: Indem wir denkmalgeschützte Gebäude behutsam modernisieren und Moderni- sierungen ansonsten auf sinnvolle Weise und mit tragfähigen Mieten durchführen. Das geht allerdings nur langsam. Denn bei einer Bestandsgröße wie der unsrigen ist das eine Herkulesaufgabe! In der Öffentlichkeit entsteht daher schnell der Eindruck, dass sich gar nichts tut. Aber das täuscht. Allein im Jahr 2015 haben wir mehr als 21 Mio. EUR in Modernisierungsmaßnahmen investiert. 26 Mio. EUR flossen zudem in die Instandhaltung. „ Wir dürfen nicht stehenbleiben, sondern müssen ständig daran arbeiten, noch besser in unserer Dienstleistung, noch menschlicher und gleichzeitig noch effizienter zu werden.“ 4 Bericht über das 151. Geschäftsjahr Interview mit dem Vorstand


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