bauverein AG und ENTEGA nehmen an Modellprojekt teil / Entwicklung eines Analysewerkzeugs für die Gebäudemodernisierung
bauverein AG und ENTEGA haben gemeinsam in einem Modellprojekt ein neues Analysewerkzeug für die Gebäudemodernisierung entwickelt. Unterstützt wird das Projekt von Effin, dem von der Umweltorganisation WWF und der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) getragenen Finanzforum für Energieeffizienz in Gebäuden. Das entwickelte Analyseinstrument ermöglicht es, Modernisierungsmaßnahmen in der Wohnungswirtschaft wirtschaftlicher zu gestalten und stellt daher eine gute Grundlage für Modernisierungsfahrpläne dar.
„Die energetische Sanierung von Wohngebäuden ist eine wesentliche Säule der Energiewende, ist doch der Gebäudebestand für 40 Prozent des Energieverbrauchs und für ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich“, sagt Dr. Marie-Luise Wolff-Hertwig, Vorstandsvorsitzende der ENTEGA Muttergesellschaft HSE AG. Laut Bundesregierung soll der Gebäudebestand bis 2050 klimaneutral werden. Dafür müssten der CO2-Ausstoß der Wohnungswirtschaft um 18 Millionen Tonnen Treibhausgas gesenkt und mehr als sieben Milliarden Euro pro Jahr investiert werden. Dies ist doppelt so viel wie derzeit umgesetzt wird. Derzeit wird jährlich jedoch nur ein Prozent des Gebäudebestandes energetisch saniert.
„Bislang fehlten den Entscheidern konkrete Zahlen zu Kosten und Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen im Gebäudebestand. Langfristige Einsparmöglichkeiten standen nicht im Fokus. Das neu entwickelte Analysewerkzeug schafft hier Abhilfe und gibt uns wichtige Informationen darüber, wann welche Modernisierungsmaßnahmen am besten realisiert werden sollten“, so Dr.-Ing. Hans-Jürgen Braun, Vorstandsvorsitzender der bauverein AG: „Das hilft uns dabei die Warmmietenneutralität zu erhalten und Wohngebäude ohne Mehrkosten für die Mieter energetisch zu sanieren.“ Vorgestellt wird das Projektergebnis am heutigen Dienstag (10.) auf der e-World in Essen. Das Besondere daran: Die Beteiligten stellen anderen Wohnungsunternehmen das Analysewerkzeug unter www.effin.info kostenlos zur Verfügung.
Für das Modellprojekt wurden 78 Gebäude mit 679 Wohnungen und einer Wohnfläche von 38.000 Quadratmetern unter die Lupe genommen. Die bauverein AG hatte diese 2014 von der Stadt Darmstadt übernommen. In die Betrachtung flossen neben den Faktoren „Zustand der Gebäudesubstanz“ und „Zustand der technischen Anlagen“ auch wirtschaftliche und soziale Parameter ein. Denn die untersuchten Gebäude unterliegen einer städtischen Sozialcharta, die Mietsteigerungen stark einschränkt und eine Warmmietenneutralität garantiert.
Untersucht wurde, ob und mit welchen Investitionen die Gebäude auf den Standard der Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV-2014) beziehungsweise alternativ auf KfW-55-Standard gebracht werden könnten. Mit den gewonnenen Daten hat die bauverein AG nun die Möglichkeit, unterschiedliche Modernisierungsstrategien miteinander zu vergleichen und die wirtschaftlichste Lösung auszuwählen. Die im Modellprojekt gewonnen Erkenntnisse sollen in einem zweiten Schritt in einen Modernisierungsfahrplan einfließen, den die bauverein AG für ihren gesamten Gebäudebestand erstellt.
Teil des Konzeptes ist außerdem, dass Energiedienstleister komplexe Energielösungen aus einer Hand anbieten können. Denkbar sind beispielsweise moderne Wärmeinseln, die nicht nur besonders effizient Wärme erzeugen, sondern die Gebäude auch mit dezentral erzeugtem Strom beliefern.
Die Projektpartner:
Die bauverein AG ist Südhessens größter Immobiliendienstleister. Das Portfolio der städtischen Tochter umfasst rund 16.000 Mietwohnungen in Darmstadt, Offenbach, im Odenwald und an der Bergstraße. 45 Prozent der Wohnungen sind gefördert. Die bauverein AG engagiert sich seit Jahren im Bereich Corporate Social Responsibility und kam 2012 beim CSR-Preis „Deutschlands Beste“ unter die Top Ten.
ENTEGA ist einer der größten Anbieter von Ökostrom und klimaneutralem Erdgas in Deutschland. Darüber hinaus bietet ENTEGA seinen Kunden eine umfassende Palette an Energieeffizienzlösungen. Das Unternehmen investiert zudem über seine Muttergesellschaft HSE in erheblichem Umfang in erneuerbare Energien. 2013 wurde das Unternehmen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.