Schon relativ bald, nachdem mit der Quartiersumwandlung in der „Postsiedlung“ begonnen worden war, stellte man fest, dass die Gebäude in der Oppenheimer Straße – anders als etwa die Häuser in der Binger Straße oder Moltkestraße – sich nicht für eine Sanierung mit anschließender Aufstockung eigneten. Grund war die schlechte Bausubstanz beziehungsweise die völlig überaltete Haustechnik und die nicht mehr zeitgemäßen Grundrisse. Wie auch die Häuser in der Oppenheimer Straße 7-19 wurde das Gebäude in der Oppenheimer Straße 2 abgerissen.
An seiner Stelle wurde 2012 ein Neubau mit 14 Wohnungen und einer Gesamtwohnfläche von 1.478 m² errichtet. Ein Plus von neun Wohnungen gegenüber dem ursprünglichen Wohnhaus. Ein Mitwirkungsrecht bezüglich der Planung besaß der zwischenzeitlich eingerichtete Darmstädter Gestaltungsbeirat. Wichtigste Voraussetzung für die Genehmigung des geplanten Neubaus war schließlich, dass sich dieser in die gewachsene Umgebung aus freistehenden, in den 50er Jahren errichteten Zeilenbauten einfügen sollte – nicht nur architektonisch, sondern auch hinsichtlich der Farbgebung.
Das Ergebnis ist ein dezenter, viergeschossiger, aufgrund der Vor- und Rücksprünge dennoch dynamisch wirkender Bau mit zurückweichendem Dachgeschoss. An dessen Seiten schließen sich großzügige Dachterrassen an; der Blick vom obersten Stockwerk reicht bis zum Odenwald! Charakteristisch sind die bodentiefen Fenster, die die gut geschnittenen Räume optimal mit Licht versorgen. Beim Fassadenanstrich entschied man sich für einen warmen Orangeton in Kombination mit zurückhaltendem Beige – Farbtöne, die dafür sorgen, dass sich der Neubau seiner modernen Architektur zum Trotz hervorragend in seine Umgebung einfügt, ohne darin unterzugehen.
Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com