Die meisten Trabantenstädte wurden auf dem Reißbrett entworfen. Doch nicht immer werden die Quartiere den Bedürfnissen ihrer Bewohner gerecht. Der Kirnberger Platz ist ein gutes Beispiel. Von wohlmeinenden Städteplanern in den frühen 1970er Jahren als Quartierstreffpunkt geplant, wurde er von den Anwohnern nie so recht akzeptiert. Der Platz lade nicht zum Verweilen ein, war immer wieder zu hören. Auch sorgten schwer einsehbare Durchgänge und eine schlechte Beleuchtung dafür, dass viele Eberstädter einen Bogen um den Platz machten.
2009 wurde im Rahmen der „Sozialen Stadt“ ein Umbau beschlossen und ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben. Die Ergebnisse der Planungswerkstatt wurden von der bauverein AG umgesetzt. Ziel sollte eine Verbesserung der Sicherheit und der Aufenthaltsqualität sein. Das Rennen machte am Ende ein Entwurf des Frankfurter Architekturbüros raumwerk. Der aus Vertretern der bauverein AG, der Stadtteilrunde Eberstadt sowie Vertretern sozialer Einrichtungen aus Eberstadt bestehenden Jury gefiel vor allem der Vorschlag, im Erdgeschoss der Kirnberger Straße 13 ein Büro einzurichten.
Im Frühjahr 2011 war es dann so weit: Der Platz wurde in mehrere, auch optisch klar abgegrenzte Bereiche unterteilt, ein eigener Spielbereich mit Gummibelag eingerichtet und Bänke im Verweilbereich aufgestellt. Damit nicht genug, wurden die umgebenden Hauseingänge überarbeitet, neue Briefkastenanlagen aufgestellt, der als „Angstraum“ und „dunkle Ecke“ empfundene Durchgang geschlossen und die Beleuchtung verbessert. Im Erdgeschoss zogen das Sozialmanagement und ein Hausmeister der bauverein AG sowie die Stadtteilpolizei ein. Beides trägt nicht nur zu einer Steigerung des Sicherheitsgefühls bei, sondern verbessert auch den Service. Für den Umbau des Platzes wurden auch Mittel der Sozialen Stadt genutzt.
Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com