Fast genau 50 Jahre nach dem Bau des Wohn- und Geschäftshauses in der Luisenstraße 16-26 stand die bauverein AG vor der Frage: abreißen oder nicht? Die Gewerbeflächen besaßen längst nicht mehr die gängige technische Ausstattung, eine Modernisierung im großen Stil war unumgänglich, wollte man das Gebäude an das mittlerweile stark veränderte Wohnumfeld – die Luisenstraße war zwischenzeitlich in eine Fußgängerzone umgewandelt worden – anpassen. Die bauverein AG entschied sich für Letzteres. Dies auch, um zu beweisen, dass es sich in der Innenstadt genauso gut wohnen wie arbeiten und einkaufen lässt.
2002 wurde mit der Sanierung begonnen. Die zum Teil recht kleinteiligen Gewerbeflächen im Erdgeschoss wurden dabei nicht verändert. Dafür wurden die darüber liegenden Wohnungen entkernt, deren Grundrisse verändert und die Eingangssituation der insgesamt sechs Ladengeschäfte neu gestaltet, indem jedes Geschäft einen tunnelartigen Vorbau in Signalrot erhielt. Ein Hingucker, der die Optik der gesamten Häuserzeile dominiert und den Ladenbetreibern, darunter eine CaféBar und ein Bekleidungsgeschäft, mehr Aufmerksamkeit beschert.
In den oberen Geschossen konnten sich die Planer austoben: Hier wurden, um die Wohnungen mit mehr Licht zu versorgen, französische Fenster eingebaut, Balkone und Loggien oder Wintergärten eingerichtet sowie das gesamte Dachgeschoss ausgebaut. Durch die Zusammenlegung von Wohnflächen im dritten Stock und im Dachgeschoss entstanden großzügige Maisonettewohnungen mit Dachterrassen in bester City-Lage – der Beweis dafür, dass die Innenstadt auch nach Ladenschluss eine attraktive Adresse sein kann. Die Wohnfläche beträgt nach der Sanierung 2.123,6 m² in den 24 Wohneinheiten.
Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com