Die Idee ist so spannend wie herausfordernd: Lässt sich der Entwurf für ein Passivhaus in Schweden ebenso nachbauen wie im Süden Italiens? Welchen Einfluss haben klimatische Bedingungen auf die Bauweise oder auch die Kosten? Diesen Fragen geht ein 2008 von dem europäischen wohnungswirtschaftlichen Netzwerk EURHONET initiiertes Projekt mit dem Arbeitstitel „BuildTog“ („building together = gemeinsam bauen) nach. Zu den insgesamt 7 Teilnehmern, die alle ein von dem französischen Architekten Nicolas Michelin konzipiertes Passivhaus weiterentwickeln, zählt – als bislang einziges deutsches Wohnungsunternehmen – auch die bauverein AG. Die Projektteilnehmer versprechen sich von „BuildTog“ mehr Wissen darüber, welche klimabedingten Anpassungen notwendig sind, um den Passivhausstandard zu erzielen. Ziel ist es, das Wissen aus dem internationalen Austausch für neue Ideen und eine größere Verbreitung von Passivhäusern zu nutzen.
Die bauverein-Version des europäischen Passivhauses wird unter dem Titel greenageone vermarktet. Im Gegensatz zu WohnArt3 handelt es sich bei greenageone um den Vertreter einer neuen Passivhaus-Generation. So wird eine ansprechende, nicht unbedingt Passivhaus-typische Architektur mit den Vorzügen eines Passivhauses kombiniert. Auch verfügt greenageone über eine ausgefeilte „smarte“ Haustechnik. Trotz des Verzichts auf klassische Passivhauselemente – Laubengänge wurden durch ein ins Haus integriertes Treppenhaus ersetzt, Vorstellbalkone durch frei tragende Balkone; die Rollläden sind in die Fassade integriert – erreicht greenageone eine hervorragende energetische Bilanz. Der Heizwärmebedarf wird bei 15 kWh/m²/Jahr liegen. Und das, obwohl das Passivhaus mit einer Wohnfläche von 3.568 m2 mit einer „nur“ 26 Zentimeter dicken Dämmschicht auskommt. Niedrig sind auch die CO2-Emissionen der insgesamt 37 Eigentumswohnungen, die bei 10,44 kg/m²/Jahr liegen.
Fotos: © Eicken und Mack Fotoproduktion