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Um 1860 ist die Wohnsituation in Darmstadt prekär. Verantwortlich dafür sind steigende Einwohnerzahlen, eine wachsende Arbeiterschicht im Zuge der Industrialisierung und damit verbunden fehlender preiswerter Wohnraum für Familien mit geringem Einkommen.
Als eine Reaktion auf die menschenunwürdigen Wohnverhältnisse wird am 6. Oktober 1864 die Gründung des Bauvereins für Arbeiterwohnungen, der heutigen bauverein AG, beschlossen. Insgesamt neun Gründerväter zählt die neue Baugesellschaft für Arbeiterfamilien.
Die Vereinsgründer sind allesamt Herren des Darmstädter Bürgertums und der Hofgesellschaft. Unter ihnen Paul Freiherr Westerweller von Anthony (Offizier und Adjuntant von Erbprinz Ludwig, dem späteren Großherzog Ludwig IV.), Dr. Ernst Becker (Privatsekretär von Prinzessin Alice), Dr. Prosper Bracht (Vermögensverwalter und Justitiar zweier Darmstädter Adelsfamilien), Otto Wolfskehl (Bankier), Wilhelm Schwab (Privatier), Christian Lauteschläger (Baumeister und erster Architekt des Bauvereins), Ferdinand Wittich (Hofbuchdrucker), Georg Merck (Sohn des Firmengründers Emanuel Merck) und August Wilhelm Weber (Assesor am Darmstädter Landgericht).
Die ersten vier Bauvereinshäuser entstehen zwischen 1867-1869 im Johannesviertel in der Landwehrstraße 33 sowie der Kasinostraße 69, 71 und 61 (heute: Blumenthalstraße 53, 57 und 61). Zu den ersten Mietern zählen Arbeiter der nahegelegenen Maschinenfabrik und der Hessischen Ludwigsbahn.
In der am 5. April 1866 genehmigten ersten Satzung des Bauvereins für Arbeiterwohnungen heißt es: „Der Verein hat den Zweck, in geeigneten Lagen hießiger Stadt gesunde und billige Wohnungen für Arbeiterfamilien zu beschaffen.“
In der am 5. April 1866 genehmigten ersten Satzung des Bauvereins für Arbeiterwohnungen heißt es: „Der Verein hat den Zweck, in geeigneten Lagen hießiger Stadt gesunde und billige Wohnungen für Arbeiterfamilien zu beschaffen.“
1874 erfolgt die Eintragung ins Handelsregister, der Vorstand wird auf drei Mitglieder reduziert und hinzu kommt ein neun Mann starker Aufsichtsrat. Bis zum ersten Weltkrieg arbeiten Vorstand und Aufsichtsrat ehrenamtlich.
Eine zweite Häusergruppe mit 8 Wohnungen pro Häuserblock wird zwischen 1873 und 1876 in der Feldbergstraße 39, 43, 88 und 92 gebaut.
Ende des 19. Jahrhunderts, im Jahr 1899, entsteht das zehnte Bauvereinshaus in der Feldbergstraße 82/84 mit insgesamt zwölf Wohnungen verteilt auf drei Stockwerke und einer Jahresmiete von 192 Mark pro Wohneinheit.